Rödgen
Rödgen – Ortsteil der Gemeinde Zschepplin – wurde bereits im Jahre 1972 mit dem Nachbarort Steubeln nach Naundorf eingemeindet. Hier leben die Einwohner in ruhiger Grünlage, so mancher Einwohner wirtschaftet im landwirtschaftlichen Nebenerwerb, hält Hühner, Gänse, Enten, ein Schwein oder Schafe und realisiert so traditionell-dörfliches Leben.
Erstmalig erwähnt wurde Rödgen um 1349/1350. Der Ursprung der Siedlung, ein sogenannter slawischer Rundling, ist heute noch südlich des Ortes als unbebaute Gartenfläche sichtbar. Daran schließt sich die Dorfstraße, eine zweiseitige Sackgasse, an. Schon vor 1500 siedelten sich Bauern aus den jetzt wüst liegenden Dörfern Kalhausen, Niederkospa und Gelpen in Rödgen an. In der Kirchenchronik ist nachzulesen, dass im Jahr 1782 elf Bauerngüter - die ganze südliche Hälfte des Ortes – und die Kirche einer verheerenden Feuersbrunst zum Opfer fielen.
Bis ins Jahr 1852 waren Rödgens Bauern dem Rittergut Zschepplin – zu jener Zeit im Besitz von Friedrich Wilhelm Bruno von Mengersen – lehenspflichtig. Ende des 19. Jahrhunderts erfuhr das Dorf einen ungewöhnlichen wirtschaftlichen Aufschwung, der noch an den Resten der ehemals vorherrschenden großen Vierseitenhöfe erkennbar ist.
Rödgens Kirche. Im Jahr 1539 wurde die Pfarrkirche eine Filialkirche von Zschepplin, Nach dem Brand im Jahr 1782 wurde sie auf neuem Grund in spätbarockem Stil wieder aufgebaut (bis 1784). Die große Glocke stammt aus dem Jahre 1782 und erhielt eine Inschrift über den Dorfbrand; zwei kleinere Glocken wurden – nach Einziehung als Kriegsopfer – in den Jahren 1924 beziehungsweise 1962 erneuert. Die Kirche wurde in den letzten Jahren Stück für Stück saniert, so die Dächer, die Fenster und Türen, jedoch fehlte bislang für eine Generalüberholung das Geld. Im Inneren sind ein regional typischer Altar mit Mittelkanzel sowie zwei seitlichen Emporen und eine noch original erhaltene Bestuhlung zu sehen.
Seit 1934 verfügt Rödgen über eine Freiwillige Feuerwehr, die im Jahr 1990 als selbständige Löschgruppe der Ortswehr Naundorf angegliedert wurde.
Wer sich sportlich betätigen möchte, kann dies in der Turnhalle Rödgen tun. Dieses ehemalige Lokal der Gaststätte wurde 1973 zur Turnhalle umgebaut und nach 1990 mehrfach saniert. Seitdem wird sie von zahlreichen Sport- und Tanzgruppen aus der Region fast täglich genutzt.