Hohenprießnitz
Der Ort Hohenprießnitz ist vermutlich die älteste Ansiedlung hier in der Region. Bereits im Jahre 977 wurde im Zusammenhang mit Kaiser Otto I. der Ort »curtis Presnize« erwähnt. Der Königshof befand sich vermutlich auf dem heutigen Lusthausberg am linken Ufer der Mulde. Der Name »Prießnitz« bedeutet so viel wie Birkendörfchen. Name und Ort sind sorbischen Ursprungs. Die Gründung des Ortes ist vermutlich auf die Zeit zwischen 450 bis 930 zu datieren. Die Bezeichnung Hohenprießnitz war erstmals im Kirchenbuch von 1579 auf. So kann Hohen-Prießnitz als »hochgelegenes Birkendörfchen« verstanden werden. Die Anlage des Ortes erfolgte einst als »Rundling«, um den Dorfplatz lagen ringsherum die Gehöfte.
Die Kirche von Hohenprießnitz gehört vermutlich zu einem Typ der Chorturmkirchen und kann bis in die Zeit der Spätromanik zurückgeführt werden. Während Saal und Apsis barocker Züge aufweisen, ist nachweisbar, dass der Turm erst nach einem Brand im Jahre 1867 wieder neu in heutiger Form aufgebaut wurde. In den letzten zehn Jahren wurde die Kirche vollständig restauriert.
Mit dem Bau des Barockschlosses Hohenprießnitz (vermutlich ab 1699) durch Baron Anton Albrecht von Imhoff, der aus dem Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel zuwanderte, erhielt Hohenprießnitz ein architektonisches Kleinod. Baumeister war vermutlich Hermann Korb. Bereits im Jahr 1702 konnte Baron von Imhoff ins Schloss Hohenprießnitz einziehen - sein Dienst am Hof von August dem Starken begann in jener Zeit. Der Baron erhielt im nordischen Krieg den diplomatischen Auftrag, einen Friedensvertrag auszuhandeln; er scheiterte jedoch. Deshalb wurde er für sieben Jahre auf die Festung Königstein verbannt, bevor sein Gnadengesuch bestätigt wurde. Sohn Anton Ulrich Baron von Imhoff (1695–1755) übernahm die Gutsherrschaft Hohenprießnitz nach dem Tod des Vaters 1715. Schließlich verkaufte er das Anwesen im Jahr 1724 an den im Jahr 1717 durch Kaiser Karl VI. mit dem Titel »Edler und Pannerherr von Hohenthal« geadelten Peter Hohmann. Hohenprießnitz war Hohmanns erster Landbesitz, den er jedoch nur im Sommer nutzte. Erst in späteren Jahren wurde das Schloss unter Georg Wilhelm von Hohenthal als Hauptwohnsitz ausgebaut.
Im Inneren des Schlosses sind heute noch Reste der historischen Ausstattung zu sehen, wie originale Parkettböden und Decken. Im prachtvollen Deckenfresko des Festsaales, das vermutlich von Johann Heinrich Ritter geschaffen wurde, lässt sich Graf von Hohenthal von Zeus die »Krone der Unsterblichkeit« überreichen. – 1945 endete die Gutsherrschaft der Familie von Hohenthal auf Hohenprießnitz. Ihr Eigentum wurde im Rahmen der Bodenreform enteignet; die Familie musste ihren Besitz verlassen. Sie kehrten der Sowjetischen Besatzungszone (der späteren DDR) den Rücken und ließen sich in Westdeutschland nieder. Während das Schloss in einer Übergangszeit von zahlreichen Flüchtlingen aus der Bukowina, aus Schlesien und Pommern, Berlin, Bessarabien, dem Sudetenland bewohnt wurde, nahm in den 1950er Jahren das Ministerium für Volksbildung vom Schloss Besitz. Schloss Hohenprießnitz wurde zur Ausbildungsstätte. Mit wechselndem Profil ging diese Nutzung 1998 zu Ende – zuletzt war es ein DDR-weit anerkannter Ausbildungsort für staatlich ausgebildete Heimerzieher. In diesen Jahren konnte das Schloss weitestgehend vor dem Verfall bewahrt bleiben. Mit Fördermitteln des Landes wurde das Dach neu gedeckt (ca. 1997/98). Ein neu gegründeter Verein zur Förderung der Kulturdenkmäler in Hohenprießnitz setzt sich für den Erhalt und nunmehr für die Unterstützung des neuen Schlossbesitzers engagiert ein.
Der Schlossgarten wurde durch den Hofgärtner Johann George Gottlieb Schoch Ende des 18. Jahrhunderts im englischen Stil gestaltet. Die Muldenaue mit Auewaldresten, eigengesäumten Waldwiesen, Altwässern der Mulde und dem Steilhang des Urstromtales, durch dessen Lauf die Mulde verläuft, wurde in die Gartengestaltung einbezogen. Sehenswert sind unter anderem die frühgeschichtliche Wehr- und Wallanlage im Park, ein Tulpenbaum, Geweihbäume und eine Sumpfeiche.
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Gunter Tandel |
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Hohenprießnitzer Heimatfreunde e.V. |
Barbara Ruhnke |
Hohenprießnitzer Landfrauen |
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NABU Hohenprießnitz |
Rolf Schulze |
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Seniorentreff Hohenprießnitz |
Karin Lange |
SV Hohenprießnitz e.V. (Frauensportgruppe, Tanzgruppe, Tischtennis, Volleyball) |
Stefan Riemer |
Tanzgruppe Hohenprießnitz-Glaucha |
Sybille Bischoff |
Tennisverein Hohenprießnitz e.V. |
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Ines Keller |