Zschepplin
Erstmals wurde der am linken Ufer der Mulde gelegene Ort im Jahr 1223 bzw. 1242 urkundlich erwähnt. Eine Eintragung im Lehnbuch Markgraf Friedrich des Strengen von 1349/50 erwähnt einen Gebhardus de Zcurbek (Zörbig) als Lehninhaber eines Schlosses in Zschepplin. Im Jahr 1433, im dritten Hussitenzug, wurden viele Dörfer der Muldegegende verwüstet. Es ist zu vermuten, dass auch der Ort Zschepplin und in geringem Umfang das Schloss Zschepplin danach wieder aufgebaut werden mussten. Dies geschah wohl unter den Brüdern Hans und Heinrich von Maschwitz, die um 1445 als Besitzer Zschepplins auftraten. Hauptsächlich erfolgte dies jedoch erst unter dem kurfürstlichen Rentmeister Hans von Leimbach, der 1496 die Güter von Zschepplin erworben hatte. Aus dem Jahre 1500 stammen einige Gebäudeteile des Schlosswesttraktes, das damals noch eine L-förmige Anlage war. Um 1545 kam Zschepplin in den Besitz der Familie von Ende, die das Schloss zu einer vierflügligen Anlage ausbauten. Mehrere Generationen verblieb Zschepplin im Besitz derer von Ende. Seit 1646 befand sich der Besitz in den Händen der Familie von Dieskau. Sie ließ die bis dahin eher burgähnliche Anlage repräsentativer herrichten. 1762 verkauften die von Dieskaus den Besitz an den sächsischen Premierminister Reichsgraf Heinrich von Brühl. Der nächste Besitzer war Freiherr von Bender; er ließ weitere Baumaßnahmen vornehmen. Im Jahr 1805 gab Freiherr von Bender den Besitz an seine Tochter und deren Mann, Friedrich Wilhelm Bruno Freiherr von Mengersen, weiter. Deren Sohn Graf Clemens August Bruno von Mengersen ließ den im englischen Stil angelegten Landschaftsgarten vollenden. 1945 musste Graf Otto Bruno von Mengersen mit seiner Familie Schloss und Besitz Zschepplin im Zuge der Bodenreform verlassen. Das Schloss diente später viele Jahre als Kinderheim. Im Jahre 1994 übernahm die Gemeinde Zschepplin den Besitz und verkaufte ihn im Jahre 2001 an eine Privatperson, die sich der Restaurierung und Sanierung des Anwesens nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten verschrieben hat. Es ist ein einzigartig schönes Bauwerk, in dem sich verschiedene Stilrichtungen wie Gotik, Renaissance, Barock und Frühklassizismus harmonisch vereinen.
Der Ort Zschepplin ist durch landwirtschaftliche Nutzflächen sowie Muldeauen mit Auewaldresten und Altwasser der Mulde geprägt.
Die Kirche in Zschepplin entstand etwa um 1300 bis 1400. Sie wurde aus gebrannten Mauersteinen hergestellt, hat große helle Fenster und ein sehenswertes Netzgewölbe. Vor der Reformation war Zschepplin Wallfahrtsort, deshalb der große Kirchenraum für eine größere Anzahl von Menschen. Der Kirchturm stammt aus dem Jahr 1562, knapp 150 Jahre später (1732) wurde er erneuert. Einhundert Jahre später musste er erneut saniert werden, wie auch weitere hundert Jahre später (1994). Dafür wurden zahlreiche Spenden der Kirchengemeinde und anderer regionaler Einrichtungen und Firmen gesammelt.
Vereine | Interessengemeinschaften der Ortschaft Zschepplin |
Kontakt |
Kaninchenzuchtverein Zschepplin |
Günter Blum |
SV Zschepplin e.V. |
Falk Bodenhausen |
Jagdgenossenschaft Zschepplin |
Norbert Völz |
Seniorengruppe Zschepplin |
Falk Bodenhausen |
Nachbargemeinde |
Bernd Heyder |