Glaucha
Glaucha liegt direkt an der B 107 und ist vielen Besuchern durch die nahegelegene Bockwindmühle bekannt. Andere Besucher kennen Glaucha durch den Besuch von Kreativ-Veranstaltungen oder Radlerübernachtungen im ›Landhaus Böhm‹, durch die Bäckerei Nagorny in Niederglaucha oder die Gaststätte ›Zur grünen Muldenaue‹.
Zunächst einmal muss über die Namensnennung des Ortes etwas gesagt werden. Es ist für den Unkundigen ein wenig verwirrend, denn der Ort heißt zwar ›Glaucha‹, teilt sich jedoch in Nieder- und Oberglaucha auf (und gehört seit 1999 zur Gemeinde Zschepplin). Während sich die Niederglauchaer mit einem Ortsschild ›Glaucha‹ zufriedengeben, prangt am Ortseingang von Oberglaucha stolz das Ortsschild ›Oberglaucha‹. Bis 1952 leiteten zwei Bürgermeister die Verwaltungsaufgaben der Dörfer, ab diesem Zeitpunkt fasste man die Verwaltung über beide Dörfer zusammen.
Glaucha wurde 1349/1350 im Lehnbuch Friedrich III. des Strengen, Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen erstmals unter der Bezeichnung ›Gluch‹ urkundlich erwähnt. Zahlreiche archäologische Funde belegen jedoch, dass die Siedlungsgeschichte in diesem Ort bereits bis zur Bronzezeit zurückreicht (1800 bis 759 v. Chr.). Etwa im 6. bis 7. Jahrhundert entstand Niederglaucha als eine slawische Siedlung und etwa 300 Jahre später Oberglaucha als ein deutsches Bauerndorf. Im Laufe der Jahrhunderte unterlag die Ortsbezeichnung zahlreichen Wandlungen. In Übersetzung des urslawischen ›Gluch‹ bedeutet der Name so viel wie ›stiller Ort‹.
Als die ältesten Zeitzeugen aus der Entstehungszeit der zwei Orte können die beiden Kirchen gelten. Um 1220 wurde die Kirche als Wehrkirche in Niederglaucha erbaut, deren erstes Element ein Turm war, der zum Rittergut gehörte. In den Jahren 1984 bis 1989 nahmen Kirchenmitglieder die dringend nötige Sanierung des Gotteshauses in eigene Hände und retteten so das Gebäude vor dem Verfall. Prunkstück der Kirche ist der, einem Naumburger Meister zugeordnete Schnitzaltar aus der Zeit um 1513. – In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstand auch die Kirche in Oberglaucha als Zentrum eines Klosters. Die Kirche wurde 1994 umfassend restauriert.
Bis zum Jahr 1952 galten Nieder- und Oberglaucha als selbständige Gemeinden – heute sind sie zusammen Ortsteil(e) der Gemeinde Zschepplin. Der Haupterwerbszweig war über Jahrhunderte hinweg die Landwirtschaft, die bis 1945 auch auf dem Rittergut Niederglaucha betrieben wurde. Die großen Bauerngehöfte sind bis heute als Dreiseitenhöfe erhalten geblieben. An noch vereinzelt erhalten gebliebenen Lehmbauten (einige fielen der Jahrhundertflut im Jahr 2002 zum Opfer) sind die traditionellen Lehmmuster zu finden.
Außer den ehemals selbständigen Gemeinden Nieder- und Oberglaucha existierte bis 1927 auch ein Gutsbezirk des Rittergutes Niederglaucha. Einzelne, erhalten gebliebene Gebäudeteile lassen erkennen, wo sich das ehemalige Verwalterhaus, die Scheunen und Ställe befanden.
Vereine | Interessengemeinschaften der Ortschaft Glaucha |
Kontakt |
Schalmeienkapelle Glaucha (seit 1960) |
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SV Glaucha e.V. (Frauensportgruppe, Fußball, Tanzgruppe) |
Ingolf Wolkwitz |
Jagdgenossenschaft Glaucha |
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Seniorengruppe |
Andrea Hielscher |
Tanzgruppe Glaucha-Hohenprießnitz | |
HQ 100-Schutz für Glaucha e.V. |
Thomas Hartmann |